Textilworkshops
Textilien und die Freude mit Form und Farbe zu spielen sind seit jeher fester Bestandteil kulturellen Lebens. An diese Freude anzuknüpfen, indem wir uns mit traditionellen Textiltechniken beschäftigen, ist Ziel der Kurse.
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BATIK
In unseren Breiten versteht man unter Batik eine Textil-Färbetechnik, bei der einzelne Teile des Stoffes abgebunden werden, damit die Farbe an dieser Stelle nicht eindringen kann. Tatsächlich aber stammt das Wort ursprünglich aus Indonesien und bedeutet “mit Wachs zeichnen“. Mit Hilfe eines Tjantings (= Metallkännchen mit dünnem Rohr) oder eines Stempels wird heißes Wachs auf den Stoff aufgetragen. Beim anschließenden Färbevorgang kann die Farbe an diesen Stellen nicht in das Gewebe eindringen. Nach Entfernen des Wachses wird die Zeichnung deutlich sichtbar. Wir orientieren uns in diesem Kurs an der indonesischen Originaltechnik und experimentieren mit Pinsel und Tjanting.
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BRETTCHENWEBEN
Bändchen lassen sich auf ganz einfache Weise mit einem improvisierten Hüftwebstuhl herstellen. Verschiedenfarbige Kettfäden werden in gelochte Holz – oder Kartonbrettchen laut Musterzeichnung eingefädelt. Sobald die Fäden gespannt sind, dreht man die Kärtchen um 90 Grad und legt den Schussfaden ein, so dass die gedrehten Kettfäden fixiert sind und das Muster deutlich wird.
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BORO
In ärmeren Schichten Japans war es vom 18. bis zum 20. Jh. üblich, aus abgetragenen Stoffen Arbeitsjacken und Decken anzufertigen, die man von Generation zu Generation weiterreichte. Kleine Stoffstücke wurden nebeneinander und teilweise aufeinander gelegt und mit dem Vorstich, ähnlich wie beim Quilten, festgenäht.
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FLECHTEN
Die Kunst des Flechtens gehört zu den ältesten Handwerkstechniken in aller Welt. Mit den Händen und den unterschiedlichsten Materialien - ohne Verwendung eines Werkzeugs - lassen sich sehr gut Alltagsgegenstände herstellen.
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IKAT
Ikat ist eine Kombinationstechnik aus Färben und Weben. Zunächst werden die Kettfäden vor dem Färbevorgang in gewünschter Länge vorbereitet, gespannt und an bestimmten Stellen bündelweise abgebunden. Nach dem Färben löst man diese Stellen wieder auf und beginnt mit dem Weben. Wir setzen diese Technik beim Brettchenweben ein.
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MOLA
Molas sind viereckige, stark ornamentierte Stoffeinsätze, die die Blusen der Frauen in Panamas Kuna-Kultur zieren. Bei dieser Applikationstechnik werden mehrere, verschiedenfarbige Stoffstücke übereinandergelegt, zurechtgeschnitten und vernäht, so dass Teile der unteren Schichten sichtbar werden und ein ornamentreiches Muster entsteht.
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MONOTYPIE
Monotypie ist eine Abdrucktechnik, bekannt aus der Bildenden Kunst. Zunächst trägt man Farben auf eine glatte Unterlage auf. Anschließend wird der Baumwoll-Stoff draufgelegt und angedrückt, um das Design zu übertragen.
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PAPIERSCHÖPFEN
Im alten China kannte man schon die Kunst des Papierschöpfens. Überlieferungen zufolge wurde aus Seidenresten Papierrohstoff entwickeltet. Mit der Zeit verwendete man auch Pflanzenfasern, Baumrinde und alte Fischernetze.
PATCHWORK
Seit alters her war es selbstverständlich, mit Stoffen achtsam umzugehen und sie auch in gebrauchtem Zustand als Ressource zu sehen. Aus Resten, Kleidern etc. wurden kleine Teile zugeschnitten und per Hand aneinandergenäht. Diese Tradition lassen wir wieder aufleben und gestalten eine Raumtextilie.
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PERLENWEBEN
Eine besondere Art der Schmucktechnik ist das indianische Perlenweben. Ursprünglich verwendete man zum Verzieren von Kleidern und Schuhen Schneckenhäuser, Knochen oder Zähne. Doch als die Europäer Glasperlen nach Amerika brachten, wurden die Naturmaterialien durch Glasperlen ersetzt.
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RASTELBINDEN
Das Handwerk des Drahtbindens oder auch Rastlbindens entwickelte sich ursprünglich in der Slowakei aus einer Idee heraus, zerbrochene Töpferware mit feingewalztem Eisendraht zu reparieren. Bald entstand das Bedürfnis mittels dieser Flechttechnik, allerlei Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus Draht anzufertigen. Die Rastlbinder gingen in ganz Europa auf Wanderschaft und verbreiteten dieses Handwerk überall. Heute ist es fast in Vergessenheit geraten.
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RECYCLINGTASCHEN NÄHEN
Manchmal hat man ein Lieblingskleidungsstück, das man gerne noch für etwas anderes verwenden möchte. Wir gestalten in diesem Workshop entweder ein mitgebrachtes oder zur Verfügung gestelltes Kleidungsstück in wenigen Schritten zu einer einfachen Einkaufstasche um.
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SASHIKO
Sashiko ist eine aus Japan stammende Sticktechnik, die der ärmeren Bevölkerung ursprünglich zum Ausbessern von Kleidern diente. Die traditionell indigo-gefärbten Kleidungsstücke wurden mit Hilfe des Vorstichs repariert. Die starke Wirkung des weißen Fadens auf blauem Grund regte in der Folge die Menschen dazu an, diese Technik auch als Gestaltungsmöglichkeit anzuwenden. Auf diese Weise entwickelten sich geometrische, flächenfüllende Muster.
SEIDENPLISSÉE
Bemalte Seide wird gefaltet und unter Einwirkung von Hitze und Wasser so behandelt, dass die Farben ineinander fließen und die Falten fixiert werden.
SHIBORI
Shibori ist eine alte Textilfärbetechnik aus Japan, die bei uns unter dem Namen Batik bekannt ist. Hiebei wird der Stoff gefaltet, genäht bzw. abgebunden und anschließend ins Farbbad getaucht. An den zusammengepressten Stellen kann keine Farbe in die Faser dringen. Die unglaubliche Bandbreite von Möglichkeiten der Musterbildung einerseits, so wie der Überraschungsmoment beim Öffnen gebundener und gefalteter Stoffteile andrerseits, machen diese Technik unendlich spannend.
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STOFFDRUCK
Wie kommt ein fortlaufendes Stoffmuster zustande und wie kann ich Mustereinheiten wiederholen? Wo entsteht Spannung zwischen gedruckter Form und freier Fläche? Diesen Fragen nachzugehen und einiges auszuprobieren - ob mit Hilfe von Recycling-Stempeln, Schablonen, selbstentworfenen Stempeln oder Holzmodeln - ist zentrales Thema in den Workshops.
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SCHULEN - KINDERGÄRTEN - BILDUNGSEINRICHTUNGEN
Es besteht die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen. Dauer und Inhalt der Workshops, sowie Alter und Anzahl der Schülerinnen und Schüler nach Absprache. Siehe auch:
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http://www.kulturkontakt.or.at
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